Das Fotografieren verlassener Orte ist eine besonders intensive Art des Fotografierens. Intensiv, weil das Fotografieren nicht unter Normalbedingungen abläuft.
Neben den üblichen Dingen, die man beim Fotografieren beachten muss, kommen nun noch mögliche Gefahrenquellen hinzu. Die Gefahren können vom Ort selbst ausgehen (meistens sind die Orte bereits zunehmend verfallen oder einsturzgefährdet) oder von Leuten, die sich ebenfalls dort aufhalten können (nicht jeder Besucher eines Lost Places möchte nur fotografieren wie wir).
Es ist auch der Reiz des Verbotenen -denn häufig finden wir keinen Ansprechpartner, der uns den Zugang offiziell ermöglicht.
Die Fotos, die hier zu sehen sind, konnten wir aufnehmen, weil auch niemand da war, der uns den Zugang verwehrte. Und weil wir ohne Gewaltanwendung einfach in die jeweilige Location gelangen konnten. Speziell dieser letzte Satz ist für uns sehr wichtig. Wir respektieren die Orte, die wir betreten und verlassen sie so, wie wir sie vorgefunden haben. Im Umkehrschluss lehnen wir jedes gewaltsame Eindringen, Vandalieren und Zumüllen strikt ab.
Mit unseren Fotos wollen wir dann dokumentarisch die Momente festhalten, wie wir sie vorgefunden haben. Dabei versuchen wir außerdem, die Fotos auch unter ästhetischen und künstlerischen Aspekten aufzunehmen.
Wir fotografieren fast ausschließlich mit verfügbarem Licht. Daher ist das Stativ unser Freund.
Häufig ist es so, als betreten wir eine Zeitkapsel. Wir finden Orte, in denen noch zahlreiche Hinweise und persönliche Dinge der letzten Nutzer vorhanden sind. Sie erzählen uns etwas über den Ort und wer dort gelebt oder gearbeitet hat.
Insbesondere, wenn wir in solchen Orten fotografieren, ist die Bindung zum Ort besonders intensiv, was dann auch an unseren Fotos zu spüren ist.